Schuhpflegemittel: Diese gibt es und das können sie
Neben Schuhcremen und Schuhwachsen gibt es noch eine Reihe anderer Schuhpflegemittel für das Schuhe putzen. Nicht jedes ist für alle Zwecke geeignet und auch verschiedene Hausmittel kann man nicht bei jedem Material einsetzen. Ich gebe in diesem Beitrag daher einen Überblick über die verschiedenen Schuhputzmittel, deren Anwendung uns stelle das eine oder andere Produkt näher vor. Hier habe ich übrigens einige Schuhpflegemittel getestet.
Schuhcreme als Schuhpflegemittel
Die klassische Schuhcreme (oder Schuhpomade) ist wohl das bekannteste Schuhpflegemittel. Sie wird mit einer Bürste oder einem Tuch aufgetragen und gibt dem Leder verloren gegangene Inhaltsstoffe wieder zurück. Sie zieht tiefer in das Leder ein und frischt teilweise auch verloren gegangene Farben wieder auf.
Beachten Sie die unterschiedlichen Farbtöne und verwechseln Sie eine Schuhcreme nicht mit einem Schuhwachs. Diese beiden Produkte wiesen gänzlich unterschiedliche Eigenschaften auf, die ich in diesem Beitrag bereits einmal erläutert habe: Schuhcreme oder Schuhwachs?
Sie erhalten im Prinzip zwei verschiedene Typen von Schuhcremen: Emulsionen und Hartwachscremen. Hier erfahren Sie alles über die Schuhcreme und wie Sie diese verwenden sollten.
Ein Beispiel für eine aus meiner Sicht sehr gute Schuhcreme ist die Burgol Schuhpomade*, die auch im Bild rechts abgebildet und in vielen verschieden Farben erhältlich ist.Ich habe diese auf meiner Webseite auch schon getestet.
Schuhwachs für optimalen Glanz und Schutz
Schuhwachs ist, zum Unterschied zu einer Schuhcreme, ein Produkt, das gegen Witterungseinflüsse und Nässe schützt und nach dem Polieren für Glanz sorgt. Wachs bildet am Lederschuh eine dünne Schicht und zieht nicht in das Leder ein.
Manchmal werden die Begriffe „Schuhwachs“ und „Schuhcreme“ in einen Topf geworfen, es ist aber definitiv so, dass dies zwei unterschiedliche Schuhpflegemittel sind. Am besten, Sie verwenden beides: Erst die Creme, danach das Wachs. So kommen Sie in den Genuss die Vorteile beider Schuhputzmittel auszunutzen.
Ein gutes und aus meiner Sicht empfehlenswertes Schuhwachs ist das Meindl Sportwachs*.
Lederpflegemilch, Pflegecreme & Lederbalsam
Eine Pflegemilch ist ein Gemisch aus Ölen oder Fetten und Wasser. Solch ein Gemisch wird auch Emulsion genannt. Die Beschaffenheit dieser Emulsion ist sehr gleichmäßig und so gelingt es, mit einem Tuch oder dergleichen die Pflegemilch sehr gleichmäßig auf den Schuh aufzutragen. Dieses Schuhpflegemittel besitzt rückfettende Eigenschaften. Das heißt, die Pflegemilch gibt zum Teil verlorengegangene Fette retour und dringt tief in das Leder ein.
Weitere Eigenschaften können diesem Schuhputzmittel auch beigemengt sein, die etwa ausbleichende Effekte verhindern. Außerdem haben manche Mittel Antioxidantien zum Inhalt, die den Verfall des Oberleders verlangsamen bzw. beenden.
Bei einer Pflegecreme handelt es sich quasi um ein ähnliches Produkt wie die Pflegemilch. Da hier jedoch sogenannte Stabilisatoren enthalten sind, ist die Viskosität (also Zähigkeit) bei weitem höher und ist daher eine Creme und keine Flüssigkeit. Der Vorteil ist das bequeme Auftragen mit Tuch oder Bürste. Die oben beschriebene Pflegemilch dringt, bedingt durch ihre Flüssigkeit, jedoch tiefer in das Innere des Leders ein. Somit hat jedes dieser beiden Produkte seine Vor- und Nachteile.
Lederbalsam ist ein Schuhpflegemittel, das grundsätzlich für gedeckte Glattleder Verwendung findet. Er besteht meistens auf Basis von Wachs und Harz, wie beispielsweise Bienenwachs. Es handelt sich um ein Produkt, das durch seine schmutz- und wasserabweisenden Eigenschaften bekannt ist. Es dient also hauptsächlich der Imprägnierung Ihrer Lederschuhe.
Wachse und Harze weisen porenverschließende Wirkung auf und daher ist der Lederbalsam als Schuhputzmittel ein begehrtes Produkt. Vor allem das Wachs sorgt dafür, dass Ihre Schuhe hervorragend poliert werden können.
Ein meines Erachtens hervorragender Lederbalsam ist der B & E Bienenwachs Lederpflegebalsam*.
Lederreiniger & Sattelseife
Der Lederreiniger ist ein Schuhpflegemittel, das – wie der Name schon sagt – bei der Reinigung des Leders unterstützen soll.
Welches Produkt Sie verwenden sollen, hängt stark vom jeweiligen Leder ab:
Anilinleder sind stark offenporig. Der falsche Reiniger hinterlässt hier Flecken und sichtbare Spuren – ebenso wie Wasser. Gedeckte Glattleder sind hier wesentlich pflegeleichter. Die Mehrzahl der Glattleder sind solche Leder. Hier ist es wichtig, einen milden und nicht zu scharfen Lederreiniger zu verwenden. Rauleder sind von der Oberflächenbeschaffenheit schwierig zu reinigen. Hier gibt es wiederum spezielle Reiniger für Rauleder, Veloursleder oder Nubukleder, wie zum Beispiel dieser hier von Tonino*.
Sattelseife wurde, wie der Name schon sagt, in früheren Zeiten hauptsächlich für die Pflege und Reinigung von Satteln verwendet. Sie ist sehr stark alkalisch und daher heutzutage für Leder kaum noch ideal einsetzbar.
Das Leder wird beim Gerben sauer produziert und daher ist ein stark alkalisches Schuhreinigungsmittel eher abzulehnen. Heute verwendete Schuhputzmittel berücksichtigen das. Sie bekommen eine Sattelseife in flüssiger oder in fester Form.
Lederfett zur starken Rückfettung
Lederfett kommt hauptsächlich als Schuhpflegemittel in Betracht. Diese haben eine stark rückfettende und hydrophobierende (wasserabweisende) Wirkung. Die Rückfettung ist für Lederschuhe interessant, die oft benutzt werden und deren Leder stark beansprucht werden (im Außenbereich). Die meisten Produkte werden auf Vaseline-Basis oder auf Basis tierischer Fette hergestellt.
ist allerdings nur bei gedeckten Glattlederschuhen geeignet. Bei offenporigen Lederschuhen (beispielsweise Anilinleder) oder auch Rauledern könnten Rückstände und Flecken entstehen, die Sie nicht mehr weg bekommen.
Lederfett ist in seiner Struktur zähflüssig. Richtig aufgetragen verschließt es weder die Poren, noch hat es Auswirkungen auf die Atmungsaktivität Ihrer Schuhe.
Wenn Sie ein Lederfett kaufen möchten, sehen Sie sich doch einmal dieses Produkt von Hey Sport* genauer an.
Lederöl & Ledersohlenöl
Sehr stark ausgetrocknete Lederschuhe und deren Schuhsohlen können am besten mit Lederöl behandelt werden. Für Schuhsohlen aus Leder gibt es spezielle Ledersohlenöle. Auch für dieses Schuhpflegemittel kommen nur gedeckte Glattlederschuhe und keine offenporigen Leder in Betracht.
Tragen Sie in jedem Fall das Lederöl sehr sparsam auf, denn sonst kann es die Atmungsfähigkeit Ihrer Lederschuhe beeinträchtigen.
Müsste ich mich entscheiden, würde ich für ganz harte und eingetrocknete Lederschuhe eher Lederöl verwenden. Diese ist flüssig und dringt noch besser in das Leder ein, als ein Lederfett.
Bei neueren Schuhen würde ich eher zu einem Lederfett tendieren und dieses sehr sparsam auftragen, da ich hier die Erforderlichkeit eines Lederöls nicht sehe.
Grundsätzlich wird es aus meiner Sicht bei ganz neuen Schuhen überhaupt ausreichen, Schuhcreme zu verwenden.
Erfahren Sie hier mehr über das Ledersohlenöl.
Ein aus meiner Sicht gutes Produkt ist das Burgol Ledersohlenöl* in der praktischen 125 ml Flasche.
Benötigen Sie Lederöl, könnte das Brilliant Lederöl von B & E* das richtige für Sie sein.
Imprägniermittel
Als Imprägniermittel wird alles bezeichnet, das Ihre Schuhe vor Witterung und äußeren Einflüssen schützt. Es handelt sich dabei nicht um ein wirkliches Schuhpflegemittel.
Für Glattlederschuhe kommt hier Schuhwachs in Betracht, das zusätzlich für Glanz sorgt.
Andere Schuhe können Sie hingegen nur mit einem Imprägnierspray behandeln.
Durch das Imprägnieren Ihrer Schuhe erzielen Sie zwei Effekte: Sie schützen die äußere Hülle und verlängern die Lebensdauer der Schuhe, da Schmutz und Nässe weniger Chance haben in das Leder bzw. die Außenhülle einzuziehen.
Hinweis: Die meisten Schuhe sind von Haus aus nicht imprägniert. Diese müssen Sie daher schon vor dem ersten Tragen entsprechend behandeln.