Lederschuhe pflegen: Waschen, reinigen, putzen & polieren
Lederschuhe sind ein elegantes Accessoire, das ein besonderes Schutzbedürfnis in der Schuhpflege hat. Vor allem wenn es sich um teure Schuhe dreht, werden Sie ein gewisses interessiert daran haben, dass diese lange halten. Die Pflege von Lederschuhen erfordert zudem einiges an Fingerspitzengefühl. Wie Sie dabei vorgehen sollten und weshalb es wichtig ist, Lederschuhe auch regelmäßig zu pflegen, erfahren Sie in diesem Beitrag, bei dem sich alles um Glattlederschuhe dreht.
Das wichtigste zur Lederschuhpflege auf einen Blick
- Putzen Sie Ihre Schuhe regelmäßig, ungefähr alle 2 Wochen.
- Bei oftmaliger Nutzung oder bei schlechter Witterung erhöhen Sie den Pflegerythmus.
- Verwenden Sie immer nur geeignete Pflegemittel, wie Schuhcreme, Lederbalsam oder Lederbalsam.
So gehen Sie vor:
- Schritt 1: Reinigen Sie Ihre Schuhe vom groben Schmutz. Verwenden Sie dazu eine Schmutzbürste und gegebenenfalls Wasser bzw. Schuhreiniger.
- Schritt 2: Tragen Sie Schuhcreme (bei Glattleder) auf die Schuhe auf und massieren Sie diese ein. Sie zieht tief in das Leder ein und nährt es.
- Schritt 3: Tragen Sie ein Schuhwachs zur Imprägnierung auf und bringen Sie Ihre Schuhe mit einer Polierbürste zum Glänzen. Danach stellen Sie diese mit einem Schuhspanner zum Ruhen.
Wichtig: Nur trockene Schuhe können richtig gepflegt werden. Achten Sie also darauf, dass Ihre Schuhe immer trocken sind, wenn Sie diese pflegen.
Warum soll man Lederschuhe pflegen?
Die Lederschuhpflege ist eine wichtige Arbeit, um dem Material seine Fette und Öle zurück zu geben (Schuhcreme) und es von außen zu schützen bzw. witterungsbeständig zu halten (Schuhwachs). Außerdem macht ein polierter und glänzender Lederschuh mehr her, als ein abgenutzter und schmutziger. Lesen Sie hier auch mehr dazu: Lederschuhe pflegen vor dem ersten Tragen.
Wesentlich für die richtige Pflege des Lederschuhes sind außerdem die richtigen Schuhpflegemittel und das Wissen um diese Aufgabe.
Nach dem Tragen sollten Sie Ihren Schuh immer auslüften bzw. austrocknen lassen. Hier ist es von Vorteil, wenn Sie einen Schuhspanner (bevorzugt aus Zedernholz) in den frisch getragenen (und noch warmen) Lederschuh spannen.
Schuhspanner aus Holz saugen zusätzlich Feuchtigkeit auf. Verzichten Sie daher auf Kunststoff!
EMPFEHLUNG: Sehr gute Zedernholz-Schuhspanner sind meiner Ansicht nach die von Langer & Messmer*, die es auch im Set zu 3, 5 und 10 Stück gibt.
Sorgen Sie jedenfalls dafür, dass ihr Schuh etwa einen Tag Zeit hat, um zur Gänze auszutrocknen. Machen Sie aber nicht den Fehler und glauben, dass die Trocknung des Schuhs unter oder über der Heizung die Trocknung optimiert. Eher das Gegenteil ist der Fall: Durch das zu schnelle Austrocknen kann der Schuh rissig, brüchig und irreparabel kaputt werden. Schauen Sie bei Interesse auch hier entlang: Nasse Schuhe trocknen.
Wann und warum sollte man Leder reinigen?
Wie oben bereits erwähnt ist (bei mir zu Hause) spätestens nach 14 Tagen Schluss mit Lustig. Dann wird es ernst und der Lederschuh muss zum Frischmachen. Waschen, Putzen, Pflegen und Imprägnieren ist angesagt. Das Leder wird es Ihnen mit Langlebigkeit und Glanz danken.
Bei sehr ungünstigen klimatischen Verhältnissen (Winter, Schneefall, Regen, etc.) sollte der „Putzrythmus“ aber sogar erhöht werden.
Hier empfehle ich alle 8 bis 10 Tage den Lederschuh zu pflegen bzw. die Reinigung je nach Bedarf (zum Beispiel nach einem Arbeitseinsatz im Freien und hohem Verschmutzungsgrad) durchzuführen. Lesen Sie dazu auch diesen Beitrag: Wie oft Schuhe putzen.
In erster Linie soll man Lederschuhe reinigen, um diese vor dem Austrocknen zu bewahren. Weitere Gründe sind die Herstellung von Geschmeidigkeit und Glanz.
Bürsten Sie Ihre Lederschuhe nach jedem Tragen mit einer nicht zu rauen Bürste ab, um den Schmutz in den Griff zu bekommen. Tun Sie das nicht, sammelt sich immer mehr und mehr Schmutz an, den Sie dann mühsam auf einmal entfernen müssen!
Das Leder zu reinigen ist eine der essenziellsten Tätigkeiten beim Schuhputz überhaupt und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wenn Ihnen an Ihren Schuhen etwas liegt, führen Sie eine ordentliche Reinigung und Pflege des Leders regelmäßig durch.
EMPFEHLUNG: Ich verwende dazu eigentlich immer diesen Schuhreiniger von Siegol*. Dieser Produzent legt wert auf eine nachhaltige Erzeugung seiner Schuhpflegemittel.
Lederschuhe pflegen – Schritt für Schritt
Um Lederschuhe (aus glattem Leder) zu pflegen, gehen Sie am besten folgendermaßen vor:
Schritt 1 – Lederschuhe reinigen
Ist ein sehr großer Schmutzbefall festzustellen, müssen Sie ihre Lederschuhe zuerst reinigen bzw. waschen. Hierzu empfehle ich als Erstmaßnahme die Schuhe mit einer Schmutzbürste (wie zum Beispiel diese Schmutzbürste von Collonil*)von Schlamm, Staub und anderem Schmutz zu befreien.
Hier müssen Sie sehr sachte aber trotzdem genau vorgehen, denn Schmutzflecken sind im weiteren Verlauf schädlich für das Leder oder erschweren die Pflege. Erforderlichenfalls können Sie etwas Wasser dazu nehmen.
Wurde er mit Wasser oder Reinigern gesäubert muss der Lederschuh vor der weiteren Pflege getrocknet werden. Entweder Sie nehmen wiederum geeignete Schuhspanner (am besten aus Zedernholz) oder Sie stopfen diesen vorsichtig mit Zeitungspapier aus. Wenn die Sohle nass geworden ist, empfehle ich den Schuh seitlich zu lagern. Aber stellen Sie die Schuhe nie auf oder unter die Heizkörper. Dies schadet ihnen mehr, als es bringt!
Schritt 2 – Lederschuhe pflegen
Es folgt dann im trockenen Zustand die Lederschuhpflege. Cremen Sie nun den (bereits trockenen) Schuh mit einer passenden Schuhcreme oder Schuhpomade ein. Achten Sie hier auch die farblichen Unterschiede zwischen den Cremen oder verwenden Sie einfach eine farblose.
Benutzen Sie dabei ein Baumwolltuch oder eine Auftragebürste. Das Tuch hat den Vorteil, dass Sie viel feiner und sauberer agieren können. Bei den Nähten ist die Bürste im Vorteil (Rahmenbürste).
EMPFEHLUNG: Ziehen Sie eventuell beides in Erwägung. Eine meines Erachtens sehr gute Auftragebürste ist diese hier: Auftragebürste/Tiegelbürste von TelMo*.
Vergessen Sie beim Eincremen nicht die Sohlen- und Absatzkante. Lassen Sie anschließend den Lederschuh in etwa 30 bis 45 Minuten ruhen. Danach können Sie diesen mit einem sehr weichen Putztuch oder einer Glanzbürste polieren. Sie sollten das in sanften und regelmäßigen Kreisen und ohne viel Druck durchführen, bis Sie das Gefühl haben, dass der Schuh überall gleichmäßig glänzt. Hier habe ich zum Beispiel die Burgol Schuhcreme getestet.
Schuhcreme aus der Dose oder aus der Tube verwenden?
Es wird Ihnen schon aufgefallen sein: Manche Cremen gibt es in Blechdosen, manche wiederum in einem Glastiegel oder einer Plastiktube.
Sogenannte Emulsionscremen gibt es im Glas oder der Tube. Der Wachsanteil ist geringer, der Lösungsmittelanteil hoch. So eine Emulsionscreme ist eher zähflüssig und lässt sich leicht auf den Lederschuh auftragen.
Die Hartwachspaste ist in Blechdosen beheimatet. Der Wachsanteil ist hier höher und die Creme ist daher fester. Es gilt diese sparsam aufzutragen und kräftig nachzupolieren. Die Schuhe glänzen mehr und sind durch Witterung geschützter.
Ich verwende zu Hause beides – leichter anzuwenden ist definitiv die Emulsionscreme*.
Schritt 3 – Lederschuhe wachsen und polieren
Wem der Glanz seines Lederschuhs nach dem eincremen noch nicht ausreicht oder diesen vor Nässe besonders schützen möchte, der kann jetzt noch eine dünne Schicht Schuhwachs auftragen und damit so richtig seine Lederschuhe pflegen.
Tragen Sie nicht zu viel davon auf und lassen Sie es mindestens ein halbe Stunde einziehen (besser über Nacht). Dann polieren Sie die Schuhe mit einer Rosshaarbürste oder einem weichen Tuch auf.
EMPFEHLUNG: Hier können Sie eine meiner Ansicht nach gute Polierbürste* bei Amazon ansehen, die ich daheim immer nutze.
Viel hilft bei Wachs definitiv nicht viel. Der Schutzfilm an der Oberfläche sollte sehr dünn sein. Zu viel Wachs verschließt die Poren des Leders und schadet der Atmungsaktivität. Außerdem ist es mühsam, zu viel aufgetragenes Wachs wieder herunter zu bekommen.
Sehen Sie sich auch dieses Video, passend zum Thema an:
Was Sie bei der Lederschuhpflege noch zu beachten haben
Wenn Sie Ihre Lederschuhe pflegen, sollten Sie etwa alle drei Monte zusätzlich statt der Schuhcreme bzw. dem Schuhwachs eine Mischemulsion verwenden.
Diese muss mit einem weichen Tuch aufgetragen werden und sollte rund 10 Minuten einwirken. Danach mit einer Glanzbürste polieren und fertig.
Vergessen Sie bei aller Liebe zu ihrem Oberleder auch nicht, die Schuhsohle mit Ledersohlenöl zu pflegen. Etwa im Abstand von rund zwei Monaten sollten Sie auch das in Erwägung ziehen.
Besorgen Sie sich dafür ein Ledersohlenöl. Dieses wird direkt auf die Sohle geträufelt und verteilt (Tuch, Pinsel, etc.).
Das wiederholen Sie so lange, bis kein Öl mehr in die Sohle eindringt. Den Rest einfach abwischen und die Schuhe (seitlich liegend) ruhend stellen.
EMPFEHLUNG: Das Ledersohlenöl von Burgol* ist ein sehr hochwertiges und ergiebiges Öl, dessen Anwendung sich bei meinen Schuhen bisher immer bezahlt gemacht hat.
Wie Sie Gore-Tex Lederschuhe pflegen
Gore-Tex Lederschuhe sind mit einer speziellen Membran ausgestattet. Zu fette und ölige Pflegemittel würde die Atmungsaktivität stark beeinträchtigen. Daher Hände weg von Lederfett und Lederöl bzw. Schuhcreme.
Besser Sie verwenden für diese Schuhe ein Lederwachs. Dieses zieht nicht in die Poren ein, sondern bleibt an der Oberfläche. Tragen Sie aber auch nicht zu viel auf. Eine ganz dünne Schicht reicht in aller Regel aus, die Sie dann aufpolieren.
Braune und weiße Lederschuhe pflegen
Spezielle Fälle stellen neben schwarzen Schuhen immer wieder braune und weiße Lederschuhe dar. Bei den braunen Lederschuhen gehen Sie punkto Pflege und Reinigung so vor, wie bei anderen Lederschuhen auch.
Einen Unterschied macht aber die Farbe. Braun ist meistens nicht gleich braun und so gilt es für den Schuh auch die passende Creme zu finden. Außerdem achten Sie darauf, dass Sie für braune Schuhe nicht eine Auftragebürste verwenden, mit der Sie schon einmal eine schwarze Creme aufgetragen haben.
Weiße Lederschuhe behandeln Sie am besten mit weißer oder farblose Ledercreme. Umso wichtiger ist es, dass der Schuhe komplett sauber ist, bevor Sie in die Pflege gehen. Die Überdeckung ist nämlich nicht so gut, wie bei schwarzer oder brauner Creme.
Lederschuhe mit Öl pflegen
Lederöl kann bei der Lederschuhpflege auch helfen. Hier gibt es zwei Varianten:
Lederöl für das Oberleder. Dieses hilft bei älteren Ledern, diese wieder weicher zu machen, weil es sehr tief und schnell in das Leder einzieht. Achten Sie beim Auftragen aber darauf, dass Sie damit aufhören, wenn der Schuh gesättigt ist. Im Regelfall ist es ein sehr ergiebiges Pflegemittel.
Ledersohlenöl ist für die Schuhunterseite gemacht und sollte bei Lederschuhen nicht vergessen werden. Alle vier- bis sechs Wochen – je nach Beanspruchung – ist die Sohlenpflege meiner Erfahrung nach eine wichtige Sache.
Hier erfahren Sie mehr: Ledersohle reinigen und pflegen.
Lederschuhe pflegen mit Lederfett
Ein weiteres probates Pflegemittel ist Lederfett. Dieses ist speziell für Lederschuhe gut geeignet, die oft draußen verwendet werden und dort starken Beanspruchungen ausgesetzt sind. Gute Beispiele sind Arbeitsschuhe oder Wanderschuhe.
Lederfett haben stark rückfettende Eigenschaften, was oft auch ein Problem darstellt: Verwenden Sie zu viel Lederfett kann dies die Poren des Leders verstopfen und sich so negativ auf die Schuh-Hygiene auswirken.
EMPFEHLUNG: Eines meiner Lieblingsprodukte ist das Bergsteiger Lederfett*, das im praktischen 200 ml Metalltiegel erhältlich ist.
Weitere Fragen zum Lederschuhe pflegen – FAQ
Hier habe ich einige wichtige Fragen rund am das Pflegen von Lederschuhen übersichtlich zusammen gefasst:
Wie kann man feststellen, ob Lederschuhe zu pflegen sind?
Damit Sie feststellen können, ob Ihre Lederschuhe Pflege bedürfen oder noch ausreichend gegen Nässe geschützt sind, können Sie einfach ein wenig Wasser auf das Leder träufeln. Perlt dieses in kleinen Tropfen ab, ist noch alles im Lot – vermengt es sich aber zu kleinen Lacken oder beginnt es zu rinnen, sollten Sie eine Pflege Ihres Lederschuhs in Erwägung ziehen.
Wie man neue Lederschuhe pflegt?
Neue Lederschuhe sind zwar grundsätzlich sauber aber meistens noch nicht imprägniert. Sie sollten das daher entweder gleich im Geschäft erledigen lassen oder zu Hause selbst machen. Dazu verwenden Sie bei Glattleder einen Spray oder (meiner Meinung nach besser) ein gutes Schuhwachs.
Punkto Ledersohlenöl ist es besser, neue Lederschuhe erst einmal ein- bis zwei Wochen einzutragen bevor Sie dieses das erste Mal anwenden.
Welche Schuhbürsten sind bei der Lederschuhpflege erforderlich?
An und für sich reichen meiner Erfahrung nach für Glattlederschuhe drei verschiedene Bürsten, diese sind: Schmutzbürste (zum Reinigen), Auftragebürste (zum Auftragen) und Glanzbürste (zum Polieren).
Wo liegen die Unterschiede zwischen Schuhcreme und Schuhwachs?
Sehen Sie sich auch meinen Beitrag zum Thema Schuhwachs oder Schuhcreme an. Dort erkläre ich die wesentlichen Unterschiede dieser beiden Produkte. Kurz gesagt: Schuhcreme zieht tief in das Leder ein und pflegt das Leder. Schuhwachs bleibt an der Oberfläche und bietet einen Witterungsschutz.
Ist es ratsam, immer Schuhcreme zu verwenden?
Nein, ist es nicht. Raulederschuhe vertragen überhaupt keine Creme (mehr dazu auch hier: Wildlederschuhe pflegen). Auch bei Glattlederschuhen muss es nicht immer Schuhcreme sein – es steht auch Schuhpomade oder Lederbalsam zur Verfügung. Bei sehr stark beanspruchten Glattlederschuhen (Wanderschuhe, Arbeitsschuhe, etc.) kann es nicht schaden, ab und zu etwas Lederfett anstelle der Schuhcreme aufzutragen.
Welches Schuhpflegeset ist zu empfehlen?
Wenn Sie auf der Suche nach einem meiner Meinung nach tollen Schuhpflegeset für Lederschuhe sind, schauen Sie sich einmal dieses hier von Langer & Messmer an, das ich selbst bereits umfangreich getestet habe:
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Letzte Aktualisierung: 2024-12-14 at 02:27, Bilder von amazon.de
Weiterführende Beiträge
Hier einige weiterführende Beiträge zur Lederschuhpflege: